Matthias Bellwald, Gemeindepräsident von Blatten im Walliser Lötschental, findet in der Krise die richtigen Worte. Trotz der Zerstörung seines Dorfs betont er die Bedeutung des Zusammenhalts und die Notwendigkeit, nach vorne zu schauen. Er spricht stets im Namen seines Dorfs und des Tals, vermittelt Zuversicht und betrachtet den Wiederaufbau als ersten Schritt. Er sagt Sätze wie: «Das Unvorstellbare ist eingetroffen. Das Dorf haben wir verloren, unsere Herzen nicht. Umarmt einander, stützt einander, helft einander, tröstet einander.»
Der frühere Berufsoffizier, Oberst im Generalstab, kann Menschen mit Worten berühren. Er gibt dem Leiden des Dorfes Raum, ohne selbst Raum einzunehmen. Er ist kontrolliert und gleichzeitig emotional. Schon in der ersten Medienkonferenz vermittelt Matthias Bellwald Zuversicht. Blatten wolle weiterleben, im Tal bleiben und das Dorf wieder neu aufbauen, so Bellwald. «Es braucht jetzt auch die Phase, in der man das alles setzen lassen muss. Man muss das zuerst verarbeiten können.» Doch das Dorf sei wieder aufgestanden. «Ich glaube, das ist der erste Schritt, dass man vorwärtskommt.»
Als Führungspersönlichkeit schaut Matthias Bellwald stets nach vorne und vermittelt mit einer bodenständigen, einfachen und bildhaften Sprache der Bevölkerung Kraft und Halt – ohne dabei zu viel zu versprechen: «Wir werden Blatten wieder aufbauen, wo wissen wir noch nicht!»
- SRF- 10vor10, 28.5.25: «Der Berg begräbt Blatten»
- Blick-Videobeitrag, 30.5.25: «Interview mit Matthias Bellwald»
Tourismus darf im Sommer nicht ausbleiben
Nach dem Bewältigen der kurzfristigen Bedürfnisse der Betroffenen geht es in der mittelfristigen Krisenkommunikation auch darum, dass der Tourismus, der wichtigste Wirtschaftszweig im Lötschental nicht versiegt. «Absagen gibt es wenige. Wir appellieren auch an die Solidarität der Gäste hier ins Lötschental zu kommen, damit auch das wirtschaftliche Überleben des Tales gesichert ist», wie Mathias Fleischmann, Tourismusdirektor Lötschental im SRF-Tagesschau-Beitrag erklärt.
